Der Stadtrat möge beschließen:
Der Oberbürgermeister wird gebeten, zur Erweiterung des Angebotes von flexiblen Betreuungszeiten der Magdeburger Kitalandschaft, beim Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend über das Programm „KitaPlus“ finanziellen Bedarf für die Ausweitung der Betreuungszeiten in den drei kommunalen Kindertagesstätten anzumelden. Ein entsprechendes einzureichendes Konzept soll eine Erweiterung der Öffnungszeiten in zwei Einrichtungen bis 19.00 Uhr sowie in einer Kita bis 21.30 Uhr beinhalten.
Begründung:
Mit dem neuen Bundesprogramm „KitaPlus” startet das SPD-geführte Bundesfamilienministerium im kommenden Jahr eine Initiative für mehr Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ab Januar 2016 werden mit einer Laufzeit von drei Jahren zukunftsfähige Konzepte für bedarfsgerechte Betreuungszeiten gefördert und dafür insgesamt 100 Mio. Euro zur Verfügung gestellt.
Dazu gehören Randzeiten außerhalb der Regelbetreuung zwischen 8:00 und 16:00 Uhr wie zum Beispiel die Verlängerung auf 18 Uhr. Darüber hinaus können sie über Betreuungsmöglichkeiten am Wochenende und an Feiertagen bis hin zu einem Betreuungsangebot reichen, das auch Schichtarbeit abdeckt. Neben Personalmitteln fördert das BMFSFJ die Ausstattung, die für die Umsetzung des erweiterten Angebots erforderlich ist. Kindertageseinrichtungen können Fördermittel bis zu 200.000 Euro im Jahr und Tagespflegepersonen bis zu 15.000 Euro jährlich erhalten.
Projektberaterinnen und Projektberater unterstützen Kitas und Tagespflegestellen bei der Entwicklung eines pädagogischen Konzepts für die optimale Umsetzung des erweiterten Angebotes. Um auch die Nachhaltigkeit eines solchen Betreuungsangebots sicherzustellen, geben die Projektberaterinnen und Projektberater zudem unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten wichtige Hilfestellungen.
Mit dem Antrag A0016/13 „Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der familienfreundlichen Landeshauptstadt Magdeburg“ verfolgte unsere Fraktion ebenfalls die Intention, in den damals drei neuen kommunalen Kitas flexible, am Bedarf orientierte Öffnungszeiten bis mindestens 20.00 Uhr einzurichten. Seitens der Verwaltung wurde eine Bedarfsermittlung durchgeführt, allerdings unter der Maßgabe, dass verlängerte Öffnungszeiten von den Eltern selbst zu tragen sind. Der Bedarf war erwartungsgemäß gering.
Mit dem oben genannten Programm wäre es nunmehr möglich, ein Angebot zu etablieren und zu finanzieren, das sich vor allem an Eltern richtet, die im Handel tätig sind oder in Schichten arbeiten. Dieses Angebot ist vor allem für diese Berufsgruppen wichtig, weil es manchen Eltern so erst ermöglicht wird, überhaupt eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen oder diese fortzusetzen.
Auf der Internetseite des Bundesministeriums können Interessenbekundungen unter interessenbekundung@bundesprogramm-kitaplus.de.eingereicht werden.
Jens Rösler Birgit Steinmetz
Fraktionsvorsitzender Stadträtin