Magdeburgs Schulen können aufatmen: Nach einem Bericht der Volksstimme soll die geplante Erhöhung der Mindestschülerzahlen in Grund- und weiterführenden Schulen der Oberzentren Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau nicht kommen. Ursprünglich sollten ab 2027 mindestens 25 Schüler pro Anfangsklasse verpflichtend sein, was zahlreiche Schulschließungen zur Folge gehabt hätte.
In dem Bericht der Volksstimme heißt es weiter, dass sich die Koalitionsfraktionen im Landtag nun gegen die Sonderregelung für Großstädte ausgesprochen hätten. Stattdessen sollen die bisherigen Mindestgrößen aus der Schulentwicklungsplanung gesetzlich verankert werden – 15 Schüler in ländlichen Regionen und 20 in Großstädten.
Dr. Norman Belas, Vorsitzender des Bildungsausschusses im Stadtrat der Landeshauptstadt Magdeburg begrüßt diese Entwicklung: „Das gute Argument setzt sich durch! Wir haben immer gesagt, dass kleinere Klassengrößen entscheidend sind für Integration und Chancengleichheit, da sie individuelle Förderung ermöglichen und soziale Teilhabe stärken.“
Durch die Rücknahme sieht Belas auch die kommunale Selbstverwaltung gestärkt: „Der Gestaltungsspielraum in der Standortwahl ist durch die Rücknahme der Verschärfungen größer, und den Schulträgern muss zugetraut werden, selbst zu entscheiden, welche Standorte erhaltenswert sind. Besonders Schulen in Randlagen wie Rothensee oder Westerhüsen wären von Schließungen bedroht gewesen – mit deutlich längeren Schulwegen für die Kinder. Von ‚kurze Beine, kurze Wege‘ wäre dann keine Rede mehr gewesen.“
Sinnvoll erachtet Belas auch, dass Regeln der geltenden Verordnung zur Schulentwicklungsplanung ins Schulgesetz geschrieben werden sollen: „Im Ausschuss habe ich immer wieder betont, dass der vorliegende Gesetzentwurf eine Blackbox ist, denn die konkreten Regeln, die über eine Schulschließung entscheiden, stehen bisher nicht im Schulgesetzentwurf, sondern wären vom Bildungsministerium in einer Verordnung erlassen worden.“