Unsere Fraktion hat folgenden Antrag gestellt:
Der Stadtrat der Landeshauptstadt Magdeburg stellt fest, dass
- das Verenden von über 500 Schafen an der Berliner Chaussee einer Überprüfung bedarf und Maßnahmen erfolgen müssen, die solche Vorfälle künftig verhindern,
- die Überprüfung durch eine Behörde erfolgen sollte, die nicht in dem konkreten Verfahren beteiligt war.
Daher bittet der Stadtrat die Oberbürgermeisterin,
- den Vorgang dem Landesverwaltungsamt als oberer Veterinär- und Aufsichtsbehörde zur Überprüfung vorzulegen,
- die Ergebnisse und zukünftige Maßnahmen im Gesundheits- und Sozialausschuss vorzustellen und zu beraten.
Begründung:
In der Volksstimme wurde berichtet, dass sich Einsatzkräften bei Überprüfung des Geländes an der Berliner Chaussee ein erschreckendes Bild bot. Tierkadaver waren übereinandergestapelt, darunter befanden sich teilweise noch lebende Schafe. Tiere hatten schwere Wunden und es besteht der Verdacht, dass Hütehunde, die selbst Hunger litten, die Schafe angefressen hatten. Die Unzuverlässigkeit der Halterin soll seit langem bekannt gewesen sein.
Ein Zeuge schilderte, dass auf dem Areal deutlich mehr als 500 Schafe gelebt hatten. Es wurden auch Räume entdeckt, in denen Schafe in verschiedenem Verwesungszustand vorgefunden seien. Vielfach seien nur noch Knochen oder Felle übriggeblieben. Grund für das massenhafte Sterben sei eine Verbindung von zu wenig Futter sowie Wurmbefall gewesen. Auch eine Herde am Solarpark am Silberbergweg sei betroffen.
Eine Bürgerin berichtete, dass sie bereits im Juli 2024 eine Meldung an das Veterinäramt der Stadt Magdeburg richtete. Nachdem sie zunächst keine Rückmeldung erhielt, wandte sie sich abermals an die Stadtverwaltung. Darin wurde angegeben, dass der Sachverhalt geprüft und entsprechende Maßnahmen eingeleitet würden.
In Anbetracht des Umstandes, dass viele der Tiere bereits verwest waren, muss sich die Vernachlässigung über einen längeren Zeitraum erstreckt haben, was sich mit der Aussage der Zeugin deckt, und es ist daher in keiner Weise nachvollziehbar, weshalb dies bei Kontrollen nicht aufgefallen sein soll. Infolgedessen kann eine Mitverantwortung des Veterinäramtes der Stadt Magdeburg nicht ausgeschlossen werden.
Die Überprüfung sollte daher durch eine unabhängige Behörde vorgenommen werden. Zwar ist der Tierschutz eine Angelegenheit des übertragenen Wirkungskreises, aber sie sprengt jegliche Dimension und ist geeignet, den Ruf der Landeshauptstadt erheblich zu schädigen.
Auch viele Bürgerinnen und Bürger fordern Aufklärung und haben auch ein Recht hierauf. Insofern ist es auch Sache des Stadtrats als Vertreter der Einwohnerschaft, eine lückenlose Aufklärung in Gang zu setzen, so dass die erforderlichen Korrekturen in der Verwaltung vorgenommen werden können.
Kornelia Keune Dr. Thomas Wiebe Aila Fassl Jens Rösler
Fraktionsvorsitzende Fraktionsvorsitzender Stadträtin Stadtrat