Magdeburg. 29.01.2025. Um das Wildpinkeln im Rahmen von Fußballspielen einzudämmen, brachte die Ratsfraktion SPD/Tierschutzallianz/Volt, im August 2024, einen Änderungsantrag zum Toilettenkonzept in den Rat ein. Durch den Änderungsantrag wurde die Verwaltung beauftragt, mit der Planung und Umsetzung weiterer Toiletten im Umfeld der Avnet-Arena, sowie den Laufrouten der Fußballfans von der Käseglocke bis zum Stadion zu beginnen. Jetzt liegt eine erste Einschätzung des städtischen Abfallwirtschaftsbetriebs (SAB) vor.
Die Analyse ergab, dass an zentralen Parkplätzen wie Ministerien, Elbauenpark, Messegelände und Getec-Arena jeweils eine mobile Unisex-Toilette mit barrierefreiem Zugang aufgestellt werden könnte. Zusätzlich wurde eine Bereitstellung von zwei mobilen Unisex-Toiletten sowie vier Urinalen zwischen der MVB-Haltestelle Arenen, der GETEC-Arena und der Avnet Arena vorgeschlagen. Die geschätzten Kosten pro Spieltag belaufen sich auf rund 2.500 Euro, die vollständig aus dem städtischen Haushalt finanziert werden müssten.
Nach Abwägung aller Aspekte empfiehlt der SAB jedoch, von der Maßnahme abzusehen. Es bleibt ungewiss, ob die mobilen Toiletten das Problem des Wildurinierens tatsächlich wirksam reduzieren würden.
Dieser Einschätzung widerspricht Jens Rösler, SPD-Stadtrat aus Ostelbien: „Es geht darum, das Pinkeln in den angrenzenden Wohngebieten und direkt neben den Spielplätzen einzudämmen. Dafür müssen keine teuren Toilettenhäuser gebaut werden. So werden bereits 3 Urinale zwischen der MVB-Haltestelle Arenen, dem Stadion und dem toom-Baumarkt die Probleme merklich verringern. Die Kosten hierfür von 600 € pro Spiel sind in Relation zu den Gesamtkosten eines Spieltages gering. Deshalb sollte man das mindestens für eine Saison testen.“
Klagen über das Pinkeln in Wohngebiete erreichen uns immer wieder aus der Angersiedlung, der Cracauer Siedlung und dem Wohngebiet am Zuckerbusch, aber auch von den Spielplätzen in Brückfeld. Nachdem die Wohnungsbaugenossenschaft MWG am Spielplatz Käseglocke einen Großteil der Grünfläche eingezäunt hat, wird die Notdurft wieder häufiger in der Nähe der Spielgeräte verrichtet. Die Probleme werden sich nicht vollständig lösen lassen. Aber für die Menschen im Umfeld der Arenen und für die Akzeptanz der Großveranstaltungen ist es wichtig, dass diese Probleme verringert werden.