Bis 2022 soll der öffentliche Personennahverkehr vollständig barrierefrei sein, so sieht es das Personenbeförderungsgesetz vor. Ob das in der Großen Diesdorfer Straße erreicht wird? Man darf zweifeln. Vor allem nach der aktuellen Abstimmung im Stadtrat. Denn die war für unsere Fraktion, die seit nunmehr sieben Jahren für den barrierefreien Ausbau der Haltestelle am Westfriedhof kämpft, mehr als ernüchternd.
„Die gemeinsame Entscheidung von CDU und LINKE unseren Antrag zur Umsetzung der barrierefreien Provisorien an den Straßenbahnhaltestellen Westfriedhof und Arndtstraße nochmal in die Fachausschüsse zu überweisen, kann ich nicht nachvollziehen“, ärgert sich Stadtrat Christian Hausmann. „Dadurch wird in unnötiger Weise die Herstellung der Barrierefreiheit an den beiden Haltestellen verzögert. Seit 2011 reden wir über das Thema. Es gab Beschlüsse dazu. Die Gelder für den Ausbau stehen bereit. Die Stadtverwaltung plant an der Umsetzung. Zu welchen neuen Erkenntnissen sollen wir da kommen?“
Christian Hausmann weiter: „Auch wundert mich, welche Unterschiede die LINKE bei der Gewichtung von barrierefreien Haltestellen macht. Einerseits ist ihr die barrierefreie Zuwegung an der Westringbrücke wichtig, was wir auch unterstützen, an der zentralen Verkehrsachse in Stadtfeld dagegen scheinbar nicht.“
Fraktionsvorsitzender Jens Rösler: „Es kann nicht sein, dass Stadtratsbeschlüsse ständig verschleppt werden. Projekte, wie der barrierefreie Ausbau von Haltestellen, sind insbesondere für die Mobilität von älteren Menschen wichtig. Sie fördern nicht zuletzt den öffentlichen Personennahverkehr. Gerade bei den Haltestellen Westfriedhof und Arndtstraße warten die Magdeburger*innen auf eine Verbesserung.“