Der Stadtrat möge beschließen:
Der Oberbürgermeister wird gebeten zu prüfen, inwieweit unter dem Titel „10.000 Stunden für Ottos Enkel“ Kinder und Jugendliche ergänzend zu den regulären Schulstunden durch kommunale Angebote (AQB gGmbH Magdeburg, Volkshochschule Magdeburg, Musikschule Konservatorium Georg Philipp Telemann, Bürgerarbeit u.a.) gefördert und unterstützt werden können.
In Absprache mit bestehenden Bildungseinrichtungen wie der Volkshochschule Magdeburg, dem Konservatorium Georg Philipp Telemann und der Stadtbibliothek Magdeburg sowie Jugend-, Jugendhilfe- und Jugendförderungseinrichtungen, der AQB gGmbH Magdeburg, der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, der Hochschule Magdeburg-Stendal und interessierten Schulen soll nach Möglichkeit ein zunächst auf zwei Jahre angelegtes Projekt initiiert werden, um öffentliche Schulen in ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag im Umfang von insgesamt 10.000 Stunden zu unterstützen.
Bei der Erstellung der Konzeption sind die Ergebnisse der 1. Magdeburger Bildungskonferenz mit zu berücksichtigen und wo möglich, einzuarbeiten.
Der Abschluss von Zielvereinbarungen mit interessierten Schulen sowie eine wissenschaftliche Begleitung des Projektes durch Universität oder Fachhochschule sollte dabei geprüft werden.
Der Antrag ist in den Ausschuss für Bildung, Schule und Sport zu überweisen.
Begründung:
Ziel des Antrages ist es, mit einer solchen Konzeption Kindern und Jugendlichen aus so genannten „bildungsfernen“ Familien insbesondere den Übergang von der Grundschule auf eine weiterführende Schule zu erleichtern, die Wiederholung einer Klasse („sitzen bleiben“) zu vermeiden und möglichst vielen Jugendlichen einen Schulabschluss zu ermöglichen. Daneben sollen Kinder und Jugendliche in ihren Bildungskompetenzen gefördert und mit sinnvollen Freizeitaktivitäten unterstützt werden.
Interessierte kommunale Schulen sollen die Möglichkeit erhalten, ausgewählte Schüler durch externe, beispielsweise vorgenannte Einrichtungen, über den regulären Unterricht hinaus fördern zu lassen, etwa bei der Hausaufgabenbetreuung, beim Lesen, Schreiben und Rechnen, im Bereich der Medienkompetenz, bei der gesunden Persönlichkeitsentwicklung dienenden Freizeitaktivitäten wie Musik, Tanz, Theater und Sport, bei der Gesundheitsprävention und in Selbstbehauptungstrainings. Soweit von den Beteiligten gewünscht, sind Angebote auch im Bereich der Elternarbeit denkbar.
Neben einer Bestandsaufnahme und gezielten Öffnung derzeit bestehender außerschulischer Förderangebote soll durch das Projekt ein strukturiertes und vernetztes Fördersystem entwickelt werden, welches insbesondere dazu dienen soll, benachteiligten Kindern und Jugendlichen zusätzliche Bildungsanreize zu geben und Bildungschancen zu eröffnen. Die Angebote können sowohl in der Schule als auch in außerschulischen Einrichtungen erfolgen. Insbesondere soll erreicht werden, dass gezielt Schülern, die einer Unterstützung bedürfen, die Teilnahme an kommunalen Angeboten ermöglicht wird.
Im Rahmen der 1. Magdeburger Bildungskonferenz wurden bereits verschiedene Ideen und Vorschläge erarbeitet, wie Schülerinnen und Schüler, insbesondere in den Grund- und Sekundarschulen verstärkt unterstützt und gefördert werden können. Die Ergebnisse der Bildungskonferenz sollten daher- so weit möglich- bei der Erstellung der Konzeption berücksichtigt werden.
Hans-Dieter Bromberg
Fraktionsvorsitzender
Burkhard Lischka, MdB
Stadtrat