Vorsicht Kinder! – Für einen sicheren Schulweg in der Agnetenstraße

Frühs mit den Freunden zur Schule gehen, dabei Aktuelles bequatschen oder die Highlights vom Wochenende austauschen, ist vielen Kindern sehr wichtig. Was für den Nachwuchs eine schöne Erfahrung ist, treibt manchem Elternteil jedoch Sorgenfalten ins Gesicht. Denn für viele stellt sich die Frage: Kommt mein Kind gut in der Schule an? Ein sicherer Schulweg spielt dabei eine wichtige Rolle.

Warum ist ein sicherer Schulweg für Kinder wichtig?

Ob zu Fuß oder mit dem Rad, nicht nur in der dunklen Jahreszeit sind Kinder im Straßenverkehr besonders gefährdet. Hinter parkenden Fahrzeugen sind sie aufgrund ihrer geringeren Körpergröße schwerer erkennbar. Auch ihr Verhalten ist anders als das von Erwachsenen. Sie lassen sich schneller ablenken, können Geschwindigkeiten und Entfernungen oft nicht richtig einschätzen und reagieren in Gefahrensituationen unsicher. Geordnete und übersichtliche Verkehrsverhältnisse sind daher besonders wichtig, um dem Kindern mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu bieten.

Tragen die derzeitigen Verkehrsverhältnisse in der Agnetenstraße zur Schulwegsicherheit bei?

Mit dieser Frage beschäftigt sich unsere Fraktion schon seit einiger Zeit und kommt zu dem Ergebnis: NEIN! Wenn man sich die Verkehrssituation vor Ort genauer ansieht, wird schnell klar, woran das liegt. Fahrzeuge dürfen nördlich auf dem Gehweg parken, das behindert die Sicht sowohl für querende Fußgänger als auch für den fließenden Verkehr. Südlich parken Fahrzeuge zwar auf der Straße, dafür aber bis an Kreuzungen und Ausfahrten heran, was ebenfalls sichtbehindernd ist. Zwischen Lüneburger Straße und Sieverstorstraße gibt es keine Querungsmöglichkeit für Fußgänger obwohl sich in dem Bereich mehrere Anlaufpunkte wie Schulen, Apotheke, Nahversorger und auch der Neustädter Bahnhof befinden, die einen erhöhten Publikumsverkehr aufweisen. Vor allem für Kinder eine ungünstige Situation.

Bei einem Vor-Ort-Termin mit der Stadtverwaltung und dem Schulleiter des neuen Stiftungsgymnasiums haben wir deshalb Möglichkeiten diskutiert, wie der Schulweg sicherer gestaltet und die Verkehrssituation besser geordnet werden könnte. Die Verwaltung stellte als kurzfristige Lösung in Aussicht, zumindest das Gehwegparken in Höhe des Supermarktes zu untersagen. Doch passiert ist bisher nichts. Der Grund: Die Verwaltung wolle doch erstmal abwarten, wie sich der Schülerverkehr entwickelt und das Gehwegparken aufgrund des Parkdrucks weiterhin erlauben.

Zehn Parkplätze versus Schulwegsicherheit?

Das kann aus unserer Sicht nicht sein! Denn: Um weitere Parkmöglichkeiten im Umfeld des Neustädter Bahnhofs zu schaffen, wurde vor geraumer Zeit das Parkverbot entlang der Gröperstraße aufgehoben und damit knapp 30 kostenfreie Stellplätze geschaffen. Bisher werden die jedoch nur gering bis gar nicht angenommen, da ein entsprechender Hinweis fehlt.

Welche Maßnahmen können ergriffen werden?

In der Novembersitzung des Stadtrates haben wir ein Paket an Maßnahmen vorgeschlagen, dass zu einer Verbesserung der Schulwegsicherheit beitragen könnte.

  1. Auf beiden Fahrbahnen soll ein Piktogramm „Kinder“ (jeweils in Fahrtrichtung) aufgetragen werden. Zusätzlich soll eine Beschilderung mit „Achtung Schulweg“ vorgenommen werden, damit für alle Verkehrsteilnehmer deutlich erkennbar ist, dass hier ein Schulweg die Straße quert.
  2. Das Parken auf dem Gehweg in Richtung Lüneburger Straße soll in Höhe des Nahversorgers untersagt werden.
  3. Es soll eine streckenbezogene Anordnung von Tempo 30 in Höhe der Kreuzung Pappelallee erfolgen.
  4. An geeigneter Stelle sind in beiden Fahrtrichtungen Geschwindigkeitsanzeigen (mit Smileys) zu platzieren, die dem fließenden Verkehr anzeigen, wie schnell gefahren wird.
  5. Im Bereich der Gröperstraße sind Verkehrszeichen (Zeichen Nr. 314 – 10 und 314 – 20) zu errichten, die auf die Parkmöglichkeit entlang der Straße hinweisen.

Warum wird nicht umgehend gehandelt?

Zu unserem großen Bedauern sahen sowohl die Fraktion CDU/FDP/BFM als auch die Fraktion Die Linke/future keinen sofortigen Handlungsbedarf und überwiesen den Antrag zurück in den Bau- und Verkehrsausschuss. Begründung: Hier wurde doch ein ganz schönes Maßnahmebündel vorgelegt, das muss erstmal diskutiert werden. Eine herbe Enttäuschung, denn eigentlich liegen alle Fakten auf dem Tisch!

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