Der Stadtrat möge beschließen:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, nach Fertigstellung der vier neuen städtischen Kindertagesstätten dafür Sorge zu tragen, dass mindestens eine Kindertagesstätte verlängerte Öffnungszeiten von 5 Uhr bis 21 Uhr anbietet. Das Kita-Portal soll über einen entsprechenden Hinweis auf das Angebot aufmerksam machen sowie um eine zusätzliche Filteroption bei der Platz-Suche ergänzt werden.
Es wird um Überweisung in den Jugendhilfeausschuss und in den Ausschuss für Familie und Gleichstellung gebeten.
Begründung:
Die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Eltern haben sich in den vergangenen Jahren auch in Magdeburg grundlegend geändert. Nichtnur die Zahl alleinerziehender Mütter und Väter ist steigend, auch Familien werden berufsbedingt oft auseinander gerissen. Wer pendeln muss oder im Schichtdienst arbeitet, steht meist vor einer großen organisatorischen Herausforderung, wenn es um die Betreuung der Kinder geht, speziell dann, wenn die Arbeitszeit über die Regelöffnungszeit der Kitas hinausgeht. Die Kinder werden von A nach B geschoben, mitunter geben Elternteile ihre Berufstätigkeit ganz oder teilweise auf und tragen folglich auch die finanziellen Konsequenzen daraus. Die im Jahr 2016 von der Stadt durchgeführte Befragung in den Kitas (Beschluss-Nr. 947-028(VI)16) belegte, dass es bei den Magdeburger Eltern einen Bedarf für verlängerte Kita-Öffnungszeiten über die Regelzeit hinaus gibt (I0113/17). Darum sollte eine an den Lebensbedingungen dieser Eltern angepasste Kinderbetreuung mit längeren Öffnungszeiten angeboten werden.
Als Versuchsobjekt könnte die zukünftige Kita am Olvenstedter Grund genutzt werden. In deren Nähe befinden sich u.a. das Städtische Klinikum, mehrere Alten- und Pflegezentren, der Flora-Park und weitere Einkaufsmärkte, für deren Arbeiterschaft das Angebot einer verlängerten Kita-Öffnungszeit attraktiv sein könnte. Über eine längere Testphase könnte hier eine Öffnungszeit von 5 Uhr bis 21 Uhr angeboten werden.
Die zusätzlichen Kosten sind aus den bewilligten Geldern des Bundesprogramms KitaPlus zu finanzieren.