Gute gemeinsame Gespräche zu führen und daraus konkrete Handlungsempfehlungen für den Stadtrat abzuleiten – das waren wohl die wichtigsten Ziele, mit denen sowohl Stadträte als auch die Mitglieder des Lesben- und Schwulenverbandes zum gestrigen Empfang ins Rathaus gekommen waren.
Hans-Dieter Bromberg, Vorsitzender der gastgebenden Fraktion SPD-Tierschutzpartei-future! resümiert: „Dieser Empfang war wichtig für eine gemeinsame Verständigung und sollte mögliche Vorbehalte und Missverständnisse, die sich in den vergangenen Monaten aufgebaut hatten, reduzieren helfen. Ich sehe dieses gemeinsame Treffen als einen ersten Schritt und als ideale Voraussetzung um weitere Gespräche zu führen.“
Martin Pfarr, Landessprecher des Lesben-und Schwulenverbandes machte in seiner Rede zu Beginn der Veranstaltung deutlich, dass es trotz zahlreicher Errungenschaften der vergangenen Jahre noch ein weiter Weg sei zur gesetzlichen Gleichbehandlung von Lesben und Schwulen. Vorbehalte und mangelnde Akzeptanz in der Bevölkerung seien immer noch weit verbreitet. Er erklärte:„ Das Hissen der Regenbogenfahne, die seit vergangenem Freitag am Rathaus weht, bedeutet uns viel. Solange Schwule und Lesben immer noch Opfer von gewalttätigen Übergriffen werden, ist es wichtig die Menschen auch mit symbolischen Aktionen für unsere Forderungen zu sensibilisieren. Es gibt zahlreiche weitere Möglichkeiten der Unterstützung, die auch auf kommunaler Ebene umgesetzt werden können, ich denke da vor allem an eine Aufstockung der finanziellen Mittel für die AIDS-Hilfe, an Initiativen, die die Akzeptanz von Regenbogenfamilien fördern helfen oder auch an die Benennung von Straßennamen oder Plätzen nach Persönlichkeiten , die aufgrund ihrer anderen Lebenseinstellung und ihres Kampfes um die Gleichstellung von Homosexuellen verfolgt oder ermordet wurden.“
Dazu Hans-Dieter Bromberg: “Ich begrüße es, dass Herr Pfarr ganz konkrete Maßnahmen angesprochen hat und unterstütze in diesem Zusammenhang den Vorschlag der Gleichstellungsbeauftragten, im Rahmen der nächsten Sitzung des Ausschuss für Familie und Gleichstellung eine Arbeitsgruppe einzurichten, die diese Vorschläge aufnehmen und diskutieren wird. Wir haben auch bereits die Möglichkeit erörtert, das Hissen der Regenbogenfahne im kommenden Jahr mit dem Empfang zu verbinden und mit diesem symbolischen Startschuss eine thematische Veranstaltung, möglichst im Rathaus, zu koppeln.”