Zur Drucksache „Fachförderrichtlinie“ (DS0346/20) erklärt Jens Rösler, Fraktionsvorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion:
„Magdeburg wäre nicht Magdeburg, wenn es nicht seine Leuchtturmfunktion einnehmen würde. Um Menschen eine Integration ermöglichen zu können, sich als Teil dieser Gesellschaft zu verstehen, muss auch viel dazu beigetragen werden, um Gesellschaft, Kultur und Sprache den Menschen erstmal begreiflich zu machen. Auch ohne ihre Identität dafür aufgeben oder ablegen zu müssen.“
Im Dezember 2019 zählte Magdeburg ca. 23.400 Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Die damit verbundenen Herausforderungen sind allgemein bekannt.
Laut Mikrozensus und Auswertungen auf dem Arbeitsmarkt hatten ca. 64 500 Erwerbstätige mit Migrationshintergrund in Sachsen-Anhalt einen wichtigen Anteil an der Versorgung unserer Gesellschaft in der Corona-Krise ihren Beitrag geleistet. So arbeiteten 45 % von ihnen auch am Samstag (Erwerbstätige ohne Migrationshintergrund 35 %), 30 % leisteten Sonn- und Feiertagsarbeit (Erwerbstätige ohne Migrationshintergrund 20 %). Während 27 % der Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund in Schichten arbeiteten, waren es nur 21 % der Erwerbstätigen ohne Migrationshintergrund*.
„Integration und Teilhabewillen gibt es nicht als Tablette in der Apotheke oder als Impfung auf Rezept. Uns Sozialdemokraten ist es wichtig, dass alle Menschen eine echte Chance als Bindeglied unserer Gesellschaft bekommen und somit ihren Beitrag zum Weltkulturerbe leisten.“ so Rösler weiter.
Stadträtin Steffi Meyer, Mitglied im Integrationsbeirat der Landeshauptstadt, ergänzt:
Die Vielzahl der Migrant*innenorganisationen in unserer Stadt spiegelt die Vielfalt und den kulturellen Reichtum vor unserer eigenen Haustür. Magdeburg ist eine Weltstadt. Daher haben unsere Bewohner*innen es verdient ein Teil dieser Welt zu sein. Unabhängig ihrer Herkunft, Glaubensrichtung, Hautfarbe oder Geschlechts.
*Quelle: Statistisches Landesamtes Sachsen-Anhalt (29.07.2020) und BBG LIVE, das Salzlandmagazin (01.08.2020)