Seit über einem Jahr kämpfen die Gärtner der Sparte „Am Waldsee I“ nun schon für die Zufahrt zu ihren Gärten und eine Wiederanbindung an das Abwassernetz. Hintergrund: Nach Veräußerung des Grundstückes verwehrte die neue Eigentümerin den Gärtnern die Durchfahrt und verlangte zusätzlich den Rückbau der Abwasserleitung bis zu ihrer Grundstücksgrenze. Obwohl der in Aufstellung befindliche Bebauungsplan das Grundstück weiterhin als Kleingartenfläche ausweist, genehmigte die Stadtverwaltung den Bau eines Wohnhauses. Seitdem gelangen die Kleingärtner nur über Umwege zu ihren Gärten und müssen ihre Abwässer in eine Klärgrube einleiten, die zudem fast wöchentlich ausgepumpt werden muss.
„Das ist ärgerlich und umständlich“, so der Fraktionsvorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion Jens Rösler. „Umso mehr freut uns, dass hier nun ein Teilerfolg erzielt werden konnte.“ Laut der jüngsten Stellungnahme der Verwaltung ist es zu einer Einigung zwischen dem Eigentümer eines angrenzenden Grundstückes und den betroffenen Kleingärtnern gekommen. Der Grundstücksbesitzer hat angeboten, dass die Neuverlegung der Abwasserleitung über sein Grundstück erfolgen kann. Die vertragliche Vereinbarung dazu wird vorbereitet.
„Dennoch ist die Situation in Gänze nicht befriedigend. Es fehlt noch immer an Parkplätzen und die Frage der Zufahrt ist auch nicht geklärt“, so Jens Rösler weiter. Die Verwaltung hält nach wie vor an ihrem Vorschlag fest, dass alle Kleingärtner die Zufahrt durch den benachbarten Gartenverein „Am Waldsee“ nutzen sollen. Dagegen sträuben sich jedoch die Gärtner dieser Anlage. Der Weg ist nicht für eine dauerhafte PKW-Nutzung ausgelegt und befestigt. Die Maßnahme, eine befahrbare Wegeverbindung zwischen der Straße „An der Lake“ und der KGA „Am Waldsee I“ zu schaffen, lehnt die Verwaltung hingegen aus naturschutzrechtlichen Gründen ab.
Jens Rösler: „So bleiben nur die Optionen nochmals mit den benachbarten Grundstückseigentümern über Wegerechte zu verhandeln oder in der Siedlung Friedensweiler neue Parkmöglichkeiten zu schaffen. Wir werden weiter am Thema dran bleiben, denn das Problem ist weitreichender. Für den gesamten Stadtteil Friedensweiler müssen Lösungen für die Park- und Verkehrsprobleme gefunden werden.“
Jens Rösler ergänzt: „Auch das Agieren der Gartenpartei ist nicht konstruktiv und bringt uns in der Sache nicht weiter. Bereits seit dem letzten Jahr hat sich unsere Fraktion gemeinsam mit den Grünen und den LINKEN der Problematik angenommen und engagiert sich seitdem aktiv. Der Stadtrat hat auf unsere Initiative am 20.06.2016 beschlossen, dass die Stadtverwaltung die Gartensparte „Am Waldsee“ unterstützen soll. Dass die Gartenpartei nun versucht das Thema für sich zu beanspruchen und alte Anfragen kopiert, erinnert stark an das Vorgehen der AFD im Landtag.“