Unter der Überschrift „100 Jahre Internationaler Frauentag – Der Kampf für Frauenrechte zwischen Erfolg und Ernüchterung“ hatten die Fraktionen SPD-Tierschutzpartei-future! und die SPD-Landtagsfraktion am 8. März eingeladen. Bis auf den letzten Platz gefüllt war der altehrwürdige Bischofssaal im Ratskeller des Rathauses.Auch zahlreiche Stadträtinnen früherer Wahlperioden waren gekommen.
Katrin Budde, Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion begrüßte gemeinsam mit Jens Rösler, Stadtrat der Fraktion SPD-Tierschutzpartei-future!, einem der wenigen Männer an diesem Abend, die Anwesenden.
Zu Gast und Rednerin an diesem Abend war auch Prof. Dr. Birgitta Wolf, Kultusministerin Sachsen-Anhalts. Sie berichtete unter anderem von ihren Erfahrungen mit der Gleichstellung von Männern und Frauen im Berufsleben früher und heute und stellte fest, dass sich viel gebessert habe, aber auch noch eine Menge zu tun sei, vor allem bei der Umsetzung der Gleichberechtigung in den Köpfen. Sie kündigte schließlich die Festrednerin des Abends an, Dr. Helena P. Schrader, Konsulin des Generalkonsulats der Vereinigten Staaten von Amerika in Leipzig.
Aufgrund deren jahrelangen diplomatischen Tätigkeit in zahlreichen Ländern dieser Welt und vor allem auch in Ländern, in denen die Rechte der Frauen noch immer massiv missachtet werden, wie z.B. in Nigeria, beschrieb sie die Situation der Frauen und Mädchen dort und berichtet über die mitunter erschreckenden Zustände, in denen Frauen leben müssen. Die anschließende Diskussion machte deutlich, dass der Wille zur Hilfe sehr groß ist, oftmals jedoch unklar ist, wie die oder der Einzelne Unterstützung leisten kann.
„Mit dieser Veranstaltung wollten wir auf das diesjährige 100-jährige Jubiläum des Internationalen Frauentages aufmerksam machen und gemeinsam mit den geladenen Frauen Erfahrungen und Vorstellungen diskutieren.“ so Jens Rösler, der in seiner Rede einen Rückblick auf den Kampf der Frauen um ihre Rechte anstellte:
„Her mit dem ganzen Leben! Brot und Rosen! Mit Parolen wie dieser hatten die Frauen in Europa und den USA am 19. März 1911 unter anderem für das Wahlrecht, den Acht-Stunden-Tag und gleichen Lohn für gleiche Arbeit demonstriert. Damals, im Jahr 1911 durften Frauen noch nicht wählen, das Wahlrecht wurde ihnen bekanntlich erst 1918 zugestanden. Frauen durften nicht habilitieren. Die meisten Ziele sind mittlerweile hierzulande umgesetzt und Frauen sind ebenso wie Männer in allen wichtigen Bereichen des Lebens vertreten. Dennoch zeigt nicht nur die Debatte um eine Frauenquote in Führungspositionen, dass der Kampf weitergehen muss, bestes Beispiel dafür ist meine kürzlich gestellte Anfrage zur Chancengerechtigkeit von Frauen und Männern in der Stadtverwaltung, auch hier gibt es noch Handlungsbedarf. Zudem muss schnellstmöglich eine gleiche Entlohnung von Frauen und Männern für gleiche Arbeit durchgesetzt werden“. , bekräftigt Jens Rösler.
Begleitet wurde die Veranstaltung von einer Ausstellung, die Stadträtinnen des Magdeburger Stadtrates seit seinem Bestehen 1990 zeigte, zusammen mit ihren Antworten auf Fragen über ihre Motivation und die Voraussetzungen, die Stadträtinnen brauchen, um dieses Ehrenamt ausüben zu können. „Diese Zusammenstellung ist ein Anfang, wir hoffen, sie kann über die Jahre vervollständigt werden und haben die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt gebeten, sie weiterzuführen.“ erklärt Jens Rösler.