Maßnahmen des Jugendamtes bei Kindesmissbrauch und Kindesmisshandlungen (Anfrage zur Stadtratssitzung am 28.04.)

Martin RohrssenSehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

in der Presse wurde vor einigen Wochen über schwere Fälle von Kindesmissbrauch berichtet und in der Volksstimme vom 09.04. war von einem tragischen Fall von Kindesmisshandlung mit Todesfolge zu lesen. In diesem Zusammen- hang habe ich folgende Fragen an Sie:

  1. Wie viele Fälle von Kindesmissbrauch und wie viele Verdachtsfälle sind dem Jugendamt seit 2009 bekannt geworden?
  2. Welche Maßnahmen hat das Jugendamt in diesen Fällen jeweils ergriffen? In wie vielen Fällen hat sich der Verdacht auf Grund welcher Aktivitäten des Jugendamtes bestätigt bzw. konnte ein Missbrauch von Kindern und Jugendlichen ausgeschlossen werden? Wie viele Fälle sind aus welchem Grund noch nicht geklärt?
  3. Gab es Verzögerungen bei der Aufklärung der Verdachtsfälle? Wenn ja, worin lagen sie im Einzelfall begründet? Wie bewerten Sie die Effektivität der bisherigen Vorgehensweise des Jugendamtes?
  4. Wie werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamtes für das Erkennen von Verdachtsfällen auf Kindesmissbrauch sensibilisiert? Gibt es hierfür Schulungen bzw. Lehrgänge? Sehen Sie weiteren Schulungsbedarf?
  5. Wie ist die Zusammenarbeit des Jugendamtes mit Polizei und anderen zuständigen Behörden organisiert? Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit? Wo gibt es besondere Erfolge, wo Defizite?
  6. Welche Möglichkeiten haben Bürger, Verdachtsfälle von Kindesmissbrauch dem Jugendamt schnell und unbürokratisch zu melden? Wie bewerten Sie deren Effektivität?
  7. Im oben genannten Volksstimmeartikel wurde berichtet, dass eine Mutter ihren Säugling durch Gewalteinwirkung getötet hat. Einige Frauen leiden nach der Geburt an postpartalen Depressionen. Haben sie Erfahrungen mit diesem Krankheitsbild? Welche Beratungsangebote gibt es? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Hebammen in diesem Zusammenhang?

Ich bitte um kurze mündliche und ausführliche schriftliche Beantwortung der Fragen.

Martin Rohrßen
Stadtrat

Stellungnahme der Verwaltung

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