Call-Center-Tag im Magdeburger Rathaus (Anfrage von Stadtrat Mirko Stage zur Stadtratssitzung am 06.09.)

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

am 4. September 2012 fand der Call-Center-Tag unter Ihrer Schirmherrschaft im Magdeburger Rathaus statt. Unter dem Motto „Jetzt neue Wege gehen“ informierten Service-Center aus Magdeburg über Beschäftigungs- und Karrieremöglichkeiten in ihren Unternehmen. Veranstaltet wurde der Call-Center-Tag vom gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Magdeburg und des Jobcenters Landeshauptstadt Magdeburg.

Call-Center sind in unserer Region als Arbeitgeber mittlerweile eine wichtige Säule. Dabei arbeiten viele Beschäftigte jedoch im Niedriglohnsektor und bekommen einen Stundenlohn unter 8,50 Euro. Viele Mitarbeiter müssen deshalb „aufstocken“ und beantragen Leistungen nach dem SGB II oder Wohngeld – auch mit Konsequenzen für den städtischen Haushalt.

Darüber hinaus findet bei Einstellungen häufig eine Auswahl nach sozialen / familiären Kriterien statt, kinderlose Bürger werden bevorzugt eingestellt, um im Schichtsystem flexibel zu bleiben.

Dazu habe ich folgende Fragen:
Haben Sie im Zusammenhang mit dem Call-Center-Tag, an dem sechs große regionale Arbeitgeber der Branche beteiligt waren, die Aufstocker-Problematik angesprochen?

Mit welchen Mitteln wollen Stadt, Arbeitsagentur und die betroffenen Arbeitgeber zukünftig dafür sorgen, dass der städtische Haushalt durch weitere Call-Center-Stellen nicht noch stärker belastet sondern entlastet wird und die Arbeitnehmer ein Einkommen erhalten, von dem sie ohne zusätzliche Leistungen nach SGB I / II leben können?

Welche Möglichkeiten sehen Sie, dass durch Call-Center zukünftig stärker auch berufliche Perspektiven für Menschen entstehen können, die bei der Bewerberauswahl derzeit oft durchs Raster fallen – z.B. Eltern, die nach der Geburt eines Kindes wieder in den Berufsalltag einsteigen wollen?

Ich bedanke mich für Ihre kurze mündliche und ausführliche schriftliche Antwort.

Mirko Stage
Stadtrat

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