Berücksichtigung von Bienenweide und Spätblühern bei Ersatzpflanzungen (Anfrage F0010/11 Stadtrat Prof. Dr. Alexander Pott – Stadtratssitzung am 27.01.2011)

Alexander PottSehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

am 20. November 2010 fand der 18. Landschaftstag zur Artenvielfalt in Magdeburg statt, in dessen Kontext u.a. Naturschützer und Imker Hinweise für eine verbesserte Nahrungsgrundlage der Bienen gaben. In Anbetracht der Bedeutung der Honigbienen für den Naturhaushalt wurde empfohlen, bei Anpflanzungen verstärkt Bäume, die als Bienenweide geeignet sind und spät blühende Baumarten in der Stadt zu berücksichtigen.

Dies könnte vor allem über Ersatzpflanzungen geschehen, denn Baumfällungen bedingen gemäß städtischer Baumschutzsatzung in den meisten Fällen Neuanpflanzungen. In die überarbeitete Fassung der städtischen Baumschutzsatzung wurden dabei bereits Empfehlungen anerkannter Naturschutzverbände und des Imkervereins Magdeburg und Umgebung e.V. eingearbeitet. Der mit Ersatzpflanzungen Beauflagte kann sich an Empfehlungen für Baumarten orientieren, die auf der Internetseite unserer Stadt, entsprechend der naturräumlichen Gegebenheiten, in drei Listen zusammengefasst sind. Die in diesen Listen aufgeführten Bäume sind als Bienenweide überwiegend gut geeignet.

Nach Angaben des Amtes für Statistik wurden im Jahr 2009 in Magdeburg 662 Anträge auf Fällungen von 2485 Bäumen gestellt, davon 2038 Fällungen genehmigt und 1375 Ersatzpflanzungen von Bäumen angeordnet.

In diesem Zusammenhang stelle ich folgende Fragen:

  1. Ist bekannt, welche Baumarten im Rahmen der Ersatzpflanzungen angepflanzt wurden?
  2. Werden die Listen mit denen auf der Internetseite der Stadt empfohlenen Baumsorten der Fällgenehmigung beigelegt? Wenn nein, welche Hinweise erhält der Antragsteller für Neupflanzungen?
  3. Wie viele der in den Empfehlungslisten aufgeführten Baumarten sind Spätblüher und damit wichtig für ein ausreichendes Nahrungsangebot der Bienen?
  4. Wie viele Spätblüher, insbesondere Bäume der Sorten Euodia Hupehensis ( beste bisher bekannte Bienenweide), Japanischer Schnurbaum, Elsbeere (Baum des Jahres 2011) und Stinkesche wurden nachgepflanzt?
  5. Wird im Rahmen der Erstellung von Bebauungsplänen und bei weiteren, das städtische bzw. auch privates Grün betreffenden Planungen die Anpflanzung von spät blühenden Baumarten berücksichtigt? Wenn ja, in welcher Form? Wenn nein, warum nicht?
  6. Gibt es konkrete Empfehlungen des Imkerverbandes, wie hoch der Anteil an Bienenweiden bzw. Spätblühern am städtischem Grün sein sollte, um eine optimale Nahrungsversorgung der Bienen zu ermöglichen?

Ich bitte um kurze mündliche sowie ausführliche schriftliche Beantwortung meiner Fragen.

Alexander Pott
Stadtrat

Stellungnahme der Verwaltung

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