Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der kinderfreundlichen Landeshauptstadt Magdeburg (Antrag A0016/13 zur Stadtratssitzung am 28.02.2013)

Jacqueline TyboraDer Stadtrat möge beschließen:

Der Oberbürgermeister wird gebeten zu prüfen, wie die Öffnungszeiten der drei neu entstehenden Kindertagesstätten in der Wiener Straße, der Stormstraße und in der Kleinen Schulstraße mit flexiblen, am Bedarf orientierten Öffnungszeiten bis mindestens 20.00 Uhr ausgerichtet werden können. Geprüft werden soll zudem, wie im Rahmen der vorgesehenen baulichen Planungen diese Einrichtungen als Eltern-Kinder-Zentren konzipiert werden können.

Der Antrag ist in die Ausschüsse für Gesundheit und Soziales, Familie und Gleichstellung,  Jugendhilfe sowie in den Unterausschuss Jugendhilfeplanung zur Beratung zu überweisen.

Begründung:

Die Landeshauptstadt Magdeburg ist eine kinder- und familienfreundliche Kommune. Diesem Anspruch muss sie auch bei den Öffnungszeiten der Kindertagesstätten Rechnung tragen, denn das Angebot längerer Kinderbetreuungszeiten führt zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und erleichtert jungen Familien in Magdeburg den Einstieg bzw. Wiedereinstieg in das Berufsleben. Dies wiederum führt zu einer Verringerung der bestehenden Kinderarmut.

Derzeit beziehen 5876 Frauen (Dez. 2012, Bundesagentur für Arbeit) und 7659 Kinder im Alter von 0-15 Jahren aus Magdeburg Leistungen und Unterstützung nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II). Von 1112 alleinerziehenden Elternteilen, die Leistungen aus SGB II beziehen, sind 1034 Frauen. Es gibt 2202 Arbeitslose in den Bereichen kaufmännische Dienstleitungen, Handel, Vertrieb und Tourismus, 1256 Arbeitslose in den Bereichen Gesundheit und Soziales, Lehre und Erziehung sowie 1455 Arbeitslose in den Bereichen Unternehmensorganisation, Buchhaltung und Verwaltung (Stand Dez. 2012, Bundesagentur für Arbeit). In diesen Berufsgruppen arbeiten vorrangig Frauen.

Eine Ausübung vieler Berufe ist an entsprechende Geschäftszeiten (18.00 Uhr/ 20.00 Uhr) gebunden. Viele Elternteile, insbesondere Mütter und alleinerziehende Mütter, können aufgrund von unzureichenden Betreuungszeiten (die meisten Kitas in Magdeburg schließen 17.00 bzw. 18.00 Uhr) in vielen Kindertagesstätten die Geschäftszeiten nicht abdecken und aus diesem Grund einen entsprechenden Arbeitsplatz in den genannten Berufsgruppen nicht aufnehmen. Bei der Neuerrichtung der drei Kindertagesstätten durch die Landeshauptstadt Magdeburg sollten daher längere Öffnungszeiten angestrebt werden, als sie bei den meisten Kitas in unserer Stadt bisher üblich sind.

Mit der Errichtung der Kitas als Eltern-Kind-Zentren erhalten Eltern und Kindern zudem die Möglichkeit, vielfältige Angebote in den Kitas zu nutzen, die das Eltern-Kind-Verhältnis stärken und Eltern unterstützen sollen. In den bereits etablierten vier Eltern-Kind-Zentren in unserer Stadt werden Bildungs- und Beratungsangebote für und von Eltern bereits seit mehreren Jahren angeboten und wahrgenommen, es gibt z.B. regelmäßige Elterncafés, Familiensport für Krippen- und Kindergartenkinder, Babybörsen u.v.a..

Hans-Dieter Bromberg
Fraktionsvorsitzender

Jacqueline Tybora
Stadträtin

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